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Montag, 8. März 2010

Pseudoumweltschutz

Zur Zeit tagt der Klimagipfel in Kopenhagen. Die Medien vermitteln uns einen erbitterten Kampf, zum Schutz unseres bedrohten Planeten. Doch oft ist der Umweltschutz, der in die Praxis umgesetzt wird, nur ein Pseudoumweltschutz und Trugbild. Denn, übertriebener Umweltschutz schadet, laut marktradikaler Logik, der Volkswirtschaft.
So setzten zum Beispiel die Bundesregierung und die Autohersteller die EU-Kommission unter Druck, indem sie den Plan, bis 2012 die Auto-Abgase zu verringern, verhinderte. Die EU-Kommission rückte von ihrem Plan ab, als Autohersteller drohten Zehntausende Arbeitsplätze zu streichen, wenn sie ihre Fahrzeuge umweltfreundlich modernisieren müssten.
Das Umweltschutz und Marktwirtschaft nicht vereinbar sind, gibt uns die deutsche Wirtschaft auch gerne schriftlich. So zum Beispiel in einem Positionspapier der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Diese forderte, die Vorgabe, bis 2020 die Abgasemission um 40% zu senken, zu streichen, das Umweltministerium aufzulösen und wichtige Kompetenzen an das Wirtschaftsministerium abzugeben. Naturschutzregelungen hätten „in der Praxis zahlreiche Infrastrukturvorhaben und Standortentwicklungen behindert.“
Lieber prahlen unsere Politiker mit peinlichen Sprüchen, wie Tiefensee als er sagte: „Eine spritsparende Fahrweise könnte uns zusätzlich helfen, das Klima zu schonen“. Solche Aussagen scheinen fast so lächerlich, wie die Erfindung des CO2-Ablassbriefes der Touristikbranche. Wer einen Aufschlag auf seinen Flug zahlt, spendet so Geld an eine Non-Profit-Organisation, welche es sofort an Entwicklungsländer weiterleitet und ihnen hilft Treibhausgase einzusparen. Publizist Henryk M. Broder kommentiert treffend: „Damit wird die Luft nicht sauberer, aber der Urlauber kann seinen Aufenthalt auf Phuker mit gutem Gewissen genießen – um den Preis einer Flasche Prosecco.“
Auch der Energiepass für Bürohäuser, ist eine ähnliche Farce. Er ist seit Juli 2009 Pflicht, kostet 300€ und soll Mietern und Käufern von Wohnungen und Häusern Auskunft über den Energieverbrauch geben. Der Clou: Der Gesetzgeber erlaubt auch einen Billigpass für 15 € aus dem Internet. Dort wird durch schlichte Eingabe von Daten, unkontrolliert ein Energiepass erzeugt. Dieses Dokument bewirkt also in Wirklichkeit nichts.
Bei der Mülltrennung sind die Deutschen Weltmeister. Alles wird fein säuberlich getrennt. Jedoch wird am Ende, der ganze Müll zusammen gewürfelt und in Anlagen neu sortiert. Diese schaffen es nämlich, im Gegensatz zum Durschnittsdeutschen, den Müll richtig und sachgerecht zu trennen.
Ebenfalls die Ökosteuer, verleitet regelrecht zum Schmunzeln. Erstens ist sie eine reine Endverbrauchersteuer, ähnlich wie die Mehrwertsteuer. Das bedeutet Unternehmen lässt sie völlig kalt. Zweitens fließt nur 1% der Ökosteuer in die Entwicklung erneuerbarer Energien und 90% in die Rentenkassen. Doch dafür gibt es keine höheren Renten, stattdessen werden die Lohnnebenkosten für Unternehmen gesenkt.
Auch das hochgelobte Verhandlungsgeschick von Angela Merkel, kann man in Frage stellen, wenn man sich das Kyoto-Protokoll einmal Näher anguckt. So hat sie es geschafft, bei der Einführung des Emissionshandels, der modernem Ablasshandel gleicht, die energieintensiven Gewerbe in Deutschland, gänzlich auszunehmen. Außerdem fühtre der Handel mit CO2-Zertifikaten, zu einer dreisten Subventionierung von Kohlekraftwerken. So erhalten Konzerne, die die Absicht haben, ein neues Kohlekraftwerk zu bauen, CO2-Zertifikate geschenkt. Der Konzern schlägt diese aber, als Kosten auf den Strompreis und erwirtschaftet so riesige Zusatzgewinne. Dabei ist die Energiegewinnung aus Kohle, die dreckigste aller Methoden. Doch je schmutziger die Kraftwerke, desto mehr Zertifikate werden benötigt und desto mehr Gewinn macht der Konzern.
Und Frau Merkel und Herr Westerwelle fliegen jeder einzeln in die USA, anstatt zusammen zu fliegen und so die Umwelt zu schonen. Ich darf jedoch keine Glühbirnen mehr benutzen...

1 Kommentar:

  1. Ja das ist schon echt teilweise nicht nachvollziehbar, wie sie auf der einen Seite was von Umweltschutz erzählen und auf der anderen Seite sich gar keinen Gedanken darüber machen in ihrem Alltag. Ist schon lächerlich.

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